Wer wir sind?

InterAction ist ein nationaler Schweizer Verein für intergeschlechtliche Menschen oder Menschen mit einer angeborenen Variation der Geschlechtsmerkmale, der am 26. Oktober 2017 von Audrey Aegerter und Deborah Abate gegründet wurde.

Wir sind offen für alle, intergeschlechtlich, egal ob ihr diesen Begriff oder den Begriff eurer medizinischen Variation verwenden wollt.
Besonders freuen wir uns auch, wenn Eltern von intergeschlechtlichen Kindern, Freunde, Freundinnen, Verbündete und Fachleute unserem Verein beitreten oder sich bei uns melden. Als Eltern eines intergeschlechtlichen Kindes sind Sie nicht allein.

Wir sind Teil der LGBTIQ+-Familie und arbeiten auch mit anderen zivilgesellschaftlichen Netzwerken und Menschenrechtsorganisationen zusammen.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt

  1. einen sicheren Raum und Ort («safe space») für Menschen mit einer Variation der Geschlechtsmerkmale bzw. für intergeschlechtliche Menschen zu schaffen – auch für Angehörige und das soziale Umfeld,

  2. gemeinsam die richtigen Worte zu finden, um über Intergeschlechtlichkeit zu reden und uns auszutauschen,

  3. uns gegenseitig zu unterstützen, um der Isolation zu entfliehen und um stolz auf uns sein zu können.
     

Wir bieten monatliche Treffen für intergeschlechtliche Menschen oder Menschen mit einer Variation der Geschlechtsmerkmale an.

Wo, wie und warum engagieren wir uns

Medizinische Eingriffe ohne persönliche, vollständig informierte und selbstbestimmte Einwilligung, die Verletzung der körperlichen Unversehrtheit, haben Folgen: beispielsweise langfristige psychische Traumata, Stigmatisierung, gesundheitliche Folgen, lebenslange Hormonbehandlungen, Sexualität nicht oder nur eingeschränkt erleben können, strukturelle und verbale Diskriminierung (Hate Speech), Bedrohung & Mobbing, fehlender Zugang zu benötigter und/oder gewünschter medizinischer Betreuung.

Als nationaler Dachverein von und für intergeschlechtliche Menschen engagiert sich InterAction sowohl auf internationaler Ebene als auch in Staatenberichtsverfahren der UNO und des Europarates als auch auf nationaler Ebene in Stellungnahmen.

  1. Vollständige Umsetzung der Grund- und Menschenrechte, der körperlichen Integrität und Selbstbestimmung für intergeschlechtliche Kinder und Erwachsene

  2. Einführung des Diskriminierungsgrundes Variationen der Geschlechtsmerkmale auf kantonaler und nationaler Ebene.

  3. Aufklärung zum Thema Intergeschlechtlichkeit und die Integration des Themas in die medizinischen, pädagogischen und psychologischen Ausbildungen

  4. Verbesserung der physischen, psychischen und sozialen Gesundheitsversorgung von intergeschlechtlichen Menschen oder Menschen mit einer Variation der Geschlechtsmerkmale

  5. Sichtbarkeit und Förderung des Selbstbewusstseins von intergeschlechtlichen Menschen in allen Lebensbereichen, in der Schule, in der Arbeitswelt, in inklusiver Forschung, in der Medizin und in den Medien

  6. Netzwerkarbeit mit LGBTQ-Dachverbänden, anderen queeren Vereinen, Kindes- und Frauenrechtsorganisationen zu geschlechtsspezifischer, sexualisierter oder struktureller Gewalt

  7. Einen nationalen Aktionsplan zum Thema Intergeschlechtlichkeit bzw. Variationen der Geschlechtsmerkmale.

Unser primäres Ziel ist ein strafrechtliches Verbot von nicht lebensnotwendigen oder für die Gesundheit von Kindern nicht zwingenden geschlechtsverändernden Eingriffen ohne ihre freie und informierte Einwilligung.

Wir lehnen einen «dritten Geschlechtseintrag» nur für intergeschlechtliche Kinder ausdrücklich ab. Damit wäre kein Rückgang von irreversiblen, unverhältnismässigen Eingriffen verbunden. Eine solche Regelung könnte Kinder diskriminieren und ist immer mit einem «Zwangs-Outing» verbunden.

Für einen «dritten Geschlechtseintrag» – oder mehrere – im schweizerischen Personenstandsrecht engagieren wir uns.
Ein «dritter Geschlechtseintrag» muss aber unabhängig von medizinischen Kriterien sowohl intergeschlechtlichen als auch endogeschlechtlichen Menschen offenstehen. Letzteres ist beispielsweise in Deutschland und Österreich und in der Schweiz leider noch nicht der Fall.

Hier findest du ein Video zum Tag
der Sichtbarkeit intergeschlechtlicher Menschen
am 26. Oktober (2018)

iad.jpg