Zu den Geschlechtsmerkmalen gehören primäre Geschlechtsmerkmale (Hormonfunktion, Chromosomen, Gene, Keimdrüsen, innere und äussere Geschlechtsmerkmale bzw. Geschlechtsorgane, Fortpflanzungsorgane), die sich spätestens ab Geburt von primär medizinischen Definitionen von männlichen oder weiblichen Körpern unterscheiden. Sekundäre Geschlechtsmerkmale (u.a. Körperbehaarung, Muskulatur, Brustwachstum) entwickeln sich im Laufe der Pubertät oder auch später. Variationen der Geschlechtsmerkmale (VGM) oder Intergeschlechtlichkeit sind Oberbegriffe. Der Anteil intergeschlechtlicher Menschen an der Gesamtbevölkerung liegt gemäss Studien zwischen <1% bis 3,8 %. Wenn chromosomale, gonadale, genitale und hormonelle Unterschiede von der «Norm» in die Häufigkeitsbestimmung vollständig einbezogen werden, kann von einem Durchschnittswert von ca. 1.7 % ausgegangen werden.

Der eher medizinische Begriff Variationen der Geschlechtsentwicklung (VGE) oder auch «Störung der Geschlechtsentwicklung» (E: «DSD», «Disorders of sex Development) sind grundsätzlich von der Bedeutung her synonym, haben aber unterschiedliche Konnotationen. Der Begriff «DSD» oder «Störung» geht davon aus, dass intergeschlechtliche Kinder zwingend krank seien. Der Begriff ist pathologisierend, denn er setzt  eine medizinische «Normierung» intergeschlechtlicher Körper voraus. Dasselbe gilt für den Begriff «Intersexualität», der als älterer medizinischer Begriff mit einer traumatisierenden Geschichte nicht nur pathologisierend, sondern auch irreführend ist.
 

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